Baumpflegeportal – Pflege und Recht
Baumpflege und Baumrecht sind eng miteinander verwoben. Wenn ein Baum von seinem Besitzer nicht ordnungsgemäß gepflegt wurde bzw. nicht regelmäßig von einem Fachmann begutachtet wurde, und durch diesen Baum Sach- oder Personenschäden im öffentlichen Bereich entstehen, haftet der Baumeigentümer.
Die richtige Baumpflege
Die richtige Baumpflege beinhaltet alle Maßnahmen, die zur Vitalitätserhaltung sowie Revitalisierung eines Baumes beitragen und die Verkehrssicherheit im Baumumfeld gewährleisten. Schäden oder Krankheiten am Baum müssen frühzeitig erkannt und geeignete Pflegemaßnahmen eingeleitet werden. Hierzu kann es z.B. erforderlich sein, eine Bodenverbesserung mit Nährstoffen durchzuführen. Außerdem soll die natürliche Wuchsform des Baumes unterstützt und eine Fehlentwicklung verhindert werden, so dass es z.B. erforderlich ist, den Baum an seiner Krone regelmäßig arttypisch zuzuschneiden und tote Äste aus der Krone zu entfernen. Die erforderlichen Maßnahmen sind abhängig von der Entwicklungsphase des Baumes und müssen nicht nur einmal, sondern optimaler Weise in regelmäßigen Abständen erfolgen. Alle Aktivitäten rund um die Baumpflege dienen dem Wohle des Baumes, sind aber auch nötig, damit der Baum keine Gefahr für Personen und Sachen wird. Hinzu kommt, dass viele Bäume im öffentlichen Raum wachsen oder in diesen ragen bzw. an ein Nachbargrundstück grenzen.
Baumrecht: Das muss man beachten
Als Baumeigentümer trägt man Verantwortung. Gemäß Baumrecht müssen Bäume in einer bestimmten Größe regelmäßig, optimaler Weise einmal im Sommer und einmal im Winter, von einem Fachmann begutachtet werden, um die Verkehrssicherheit des Baumes zu gewährleisten. Dies betrifft v.a. Bäume, die in den öffentlichen Raum ragen oder beim Umstürzen Schäden an Personen oder Sachen verursachen können. In der deutschen Rechtsprechung sind Art, Umfang und Häufigkeit von Baumkontrollen zur Wahrung der Verkehrssicherungspflicht abhängig von verschiedenen Kriterien. U.a. ist der Zustand des Baumes, also z.B. sein Alter, seine Vitalität und seine Mängel, wichtig. Auch der Standort des Baumes ist ein entscheidendes Kriterium. So stellen Bäume, die beispielsweise an einer Straße, einem Parkplatz oder an einem Spielplatz stehen, eine größere Gefahr dar, als Bäume, die an ein Feld oder ähnliches grenzen. Auch das Verkehrsaufkommen, d.h. wie viel Verkehr auf der angrenzenden Straße herrscht und wie wichtig die Straße verkehrstechnisch ist, kann ein Kriterium sein. Eine belebe Hauptstraße ist wichtiger als z.B. eine kaum befahrene Sackgasse. Hat sich ein Baum auffällig verändert und ist z.B. von einem Krankheitserreger befallen, kann die damit einhergehende Schwächung des Baumes auch seine Standfestigkeit beeinträchtigen. Dann muss dringend ein Fachmann hinzugezogen werden. Vernachlässigt ein Baumeigentümer seine Verkehrssicherungspflicht und Dritte erleiden hierdurch einen Schaden, muss er gemäß § 823 Absatz 1 BGB haften. Außerdem muss vor einer Baumfällung die örtliche Baumschutzsatzung beachtet werden. Wurde eine eventuell erforderliche Genehmigung zum Fällen nicht ordnungsgemäß eingeholt, kann die Stadt aufgrund einer Ordnungswidrigkeit ein Bußgeld verhängen oder sogar Schadensersatz geltend machen.
am 06. Juni 2013 um 8:47 am Uhr
Hallo wirklich einen sehr interessanten Beitrag zu den Themen Baumrecht und richtige Baumpflege.
Durch eine richtige Baumpflege werden Schäden oder Krankheiten schnell erkannt. In Sachen Baumrecht habe ich ebenfalls einen Fachanwalt aufgesucht, weil die Versicherung meinte, dass der Baum zu hoch ist und bei einem Sturm eventuell umfallen könnte. Dies habe ich meinen Anwalt mitgeteilt und dieser wiederum meinte, dass man nur die Äste stutzen sollte. So blieb mein Baum verschont, der schon einige Generationen hinter sich hat.