Mehltau an Pflanzen erkennen und bekämpfen
Mehltau (Erysiphale) ist eine Ordnung von Ascomyceten-Pilzen. Die Ordnung entstammt einer Familie, der Erysiphaceae. Viele von ihnen verursachen Pflanzenkrankheiten, die als „Echter Mehltau“ bezeichnet werden. Worin sich Echter Mehltau und Falscher Mehltau an Pflanzen erkenne lässt und wie die Behandlung erfolgt, soll in diesem Beitrag gezeigt werden.
System und Aufbau
Die Ordnung enthält eine Familie (Erysiphaceae), 28 Gattungen und etwa 100 Arten. Viele unvollkommene Pilze (Pilze, deren sexuelle Fortpflanzung unbekannt ist) gehören hierher, insbesondere die Gattung Oidium. Jüngste molekulare Daten haben die Existenz von sechs wichtigen Evolutionslinien offenbart. Klasse 1 besteht aus Erysiphe, Microsphaera und Uncinula, die alle eine Untergattung von Oidium im mitosporischen Zustand Pseudoidium aufweisen. Klasse 2 besteht aus Erysiphe galeopsidis und Erysiphe cumminsiana (Anamorphosen in der Untergattung Oidium Striatoidium). Klasse 3 besteht aus Erysiphe-Arten mit Anamorphen in der Untergattung Oidium Reticuloidium. Klasse 4 besteht aus Leveillula und Phyllactinia, die die mitosporischen Zustände von Oidiopsis bzw. Ovulariopsis aufweisen. Klasse 5 wird von Sphaerotheca, Podosphaera und Cystotheca gebildet, die die mitosporischen Zustände Fibroidium und Setoidium der Untergattung Oidium aufweisen. Klasse 6 wird von Blumeria graminis gebildet, die eine Untergattung von Oidium im mitosporischen Zustand besitzt. Mehrere morphologische Merkmale wurden analysiert, und es wurde nachgewiesen, dass sie nicht im Widerspruch zu den molekularen Daten stehen.
Merkmale von Mehltau
- Erysiphalen haben ein oberflächliches Myzel, das die Nahrung aus der Wirtspflanze mit Hilfe spezialisierter Hyphen extrahiert, die durch absorbierende Organe, die als Haustoria bezeichnet werden, in die Epidermiszellen des Wirts eindringen.
- Teleomorphe sind in der Regel ausgeprägter und vielfältiger als Anamorphe. Ob Ascos bituniziert oder unituniziert (d.h. aus einer oder zwei Schichten bestehend) sind, wird noch diskutiert.
- In den Kleistozentren sind die Asci in einer hymenialen Schicht angeordnet, ähnlich der Perithezien.
Cleistotezien (Chasmothezien) sind winzig klein, in der Regel nicht viel mehr als 0,1 mm im Durchmesser. Spezialisierte Hyphen (Anhängsel) wachsen aus der Außenwand der Kleistotezien. Die Anzahl der Aszites pro Aszoma variiert und ist wichtig für die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern.
Mehltau ist für seine komplizierten Anhängsel bekannt, die einer fraktalen Geometrie innerhalb der Fibonacci-Zahlen folgen und für die Bestimmung von Arten nützlich sein können.
Lebenszyklus und Vorkommen
Die Infektion der Wirtspflanze beginnt mit sexuellen Ascosporen oder asexuellen Konidien, die auf der Oberfläche des Blattes oder des Stammes der Pflanze keimen und zu einem Myzelseptat aus uninukleierten Zellen führen. Beim meisten Echten Mehltau werden nur die Epidermiszellen angegriffen. Aus dem äusseren Myzel entstehen kurze, aufrechte Konidiophoren, die jeweils eine einzelne tonnenförmige Sporenreihe tragen, wobei die jüngste Sporenreihe an der Basis liegt (die betroffenen Stellen sind somit von einem Wald von Konidiophoren bedeckt, die ein weisses, pulverförmiges Aussehen annehmen). Reife Sporen lösen sich ab und werden leicht durch den Wind verteilt, wodurch eine neue Infektion entsteht. Im Herbst tritt das sexuelle Kleistozän auf. Das Kleistozän stellt das Ruhestadium (Hibernation) des Erregers dar. Ascosporen bleiben den ganzen Winter über inaktiv, um im Frühjahr zu keimen. Wenn sich die Ascosporen ausdehnen, durchbrechen sie die Kluftwand und geben die Ascosporen in die Luft frei.
Erysiphale sind Zwangsparasiten auf den Blättern und Früchten höherer Pflanzen, die Krankheiten namens Echter Mehltau verursachen. Die meisten Versuche, sie zu kultivieren, sind gescheitert.
Echter Mehltau vs. Falscher Mehltau
Der Falsche Mehltau bezieht sich auf die verschiedenen Arten von Mikroben oder Myketen, die als Zwangsparasiten der Pflanzen auftreten. Der Falsche Mehltau gehört ausschließlich zu den Peronosporaceae. In der kommerziellen Landwirtschaft stellen sie ein besonderes Problem für die Züchter von Kreuzblütlern, Trauben und Gemüse dar, die auf Reben anbauen. Das Hauptbeispiel ist Peronospora farinosa, das in NCBI-Taxonomie und HYP3 auftaucht. Dieser Erreger produziert keine Überlebensstrukturen in den nördlichen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten und überwintert als lebende Mehltaukolonien in den Golfküstenstaaten. In jedem Frühjahr schreitet die Kürbisproduktion nach Norden voran. Der mit dem Falschen Mehltau verbundene Produktionsausfall hängt höchstwahrscheinlich mit den weichen Fäulnisarten zusammen, die nach dem Einsturz der Pflanzendächer und dem Sonnenbrand der Früchte auftreten. Der Falsche Mehltau der Kürbisgewächse befällt nur die Blätter der Kürbisgewächse.
Merkmale von Falschem Mehltau
Zu den ersten Symptomen gehören große, eckige oder blockierte, gelbe Bereiche, die auf der Oberseite sichtbar sind. Mit zunehmender Reife dehnen sich die Läsionen rasch aus und werden braun. Die untere Oberfläche der infizierten Blätter scheint wassergesättigt zu sein. Bei näherer Untersuchung wird ein violett-brauner Schimmelpilz beobachtet.
Behandlung und Handhabung
Da der Mehltauerreger auf den Feldern nicht überwintern kann, haben Fruchtfolgen und Bodenbearbeitungspraktiken keinen Einfluss auf die Entwicklung der Krankheit. Der Erreger etabliert sich tendenziell im Spätsommer. Daher können Pflanzensorten zu Beginn der Saison die ohnehin schon geringere Gefahr von Falschem Mehltau weiter verringern.
Eine Möglichkeit zur Bekämpfung von Falschem Mehltau besteht darin, die Feuchtigkeit um die befallenen Pflanzen herum zu entfernen. Wasser von unten, wie bei einem Tropfsystem, und Verbesserung der Luftzirkulation durch selektives Beschneiden. In geschlossenen Umgebungen, wie z.B. im Haus oder im Gewächshaus, wird die Reduzierung der Feuchtigkeit ebenfalls helfen.
Fungizide, die speziell zur Mehltaubekämpfung eingesetzt werden, sind möglicherweise unnötig. Breitspektrum-Schutzfungizide wie Chlorothalonil, Mancozeb und fixiertes Kupfer sind zumindest einigermaßen wirksam beim Schutz vor einer Infektion mit falschem Mehltau. Systemische Fungizide sind für den Einsatz gegen Kürbis-Wollmehltau gekennzeichnet, werden aber erst empfohlen, nachdem die Diagnose dieser Krankheit bestätigt wurde. In den Vereinigten Staaten hat die Umweltschutzbehörde Oxathiapiprolin für den Einsatz gegen Falschen Mehltau zugelassen. In Kanada wurde bereits 2008 eine Mischung aus Zoxamid und Mancozeb zur Mehltaubekämpfung unter dem Warenzeichen Gavel (Fungizid) registriert.
Bildquellen:
Heizer / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Christian Hummert / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)